Wenn auch du digitale Produkte verkaufen möchtest, hast du Glück: Alles, was du für den Anfang brauchst, ist ein Computer, eine WLAN-Verbindung und etwas Fleiß.
Allerdings ist der Start ohne eine solide Strategie ein Rezept für eine Katastrophe.
Die Erstellung digitaler Produkte kann viel Zeit und Mühe kosten. Dabei wäre es doch eine Schande, wenn du wochenlang das „perfekte“ digitale Produkt kreieren würdest, nur damit es sich nicht verkauft. Wie der US-amerikanische Gründervater Benjamin Franklin einmal sagte: „Indem man sich nicht vorbereitet, bereitet man sein Scheitern vor!“
Was solltest du also am besten verkaufen? Und wie kannst du sicher sein, dass deine Idee ein Erfolg wird, bevor du all deine Zeit und Energie in sie investierst?
Kurz gesagt: Wie verkauft man digitale Produkte online?
Genau dieser Frage wollen wir im ersten Schritt auf den Grund gehen. In diesem Leitfaden für Einsteiger werden wir die Vor- und Nachteile des Verkaufs digitaler Produkte, die verschiedenen Arten digitaler Produkte und den Online-Verkauf digitaler Produkte untersuchen.
Was sind digitale Produkte?
Vielleicht stehst du noch ganz am Anfang und fragst dich: „Was ist ein digitales Produkt eigentlich?“ Digitale Produkte sind immaterielle Vermögenswerte oder Medien, die online vertrieben werden können, ohne dass ein physischer Bestand beschafft oder verwaltet werden muss. Diese Produkte werden oft in herunterladbaren oder streamingfähigen Formaten geliefert, wie PDFs, MP3s, Videos, Software oder Vorlagen.
Digitale Produkte verkaufen: 7 Vorteile
- Zeit sparen: Wenn du digitale Produkte online verkaufen möchtest, entfällt die Beschaffung und Verwaltung von Inventar. Du musst dich auch nicht um Versand und Logistik kümmern.
- Geld sparen: Die Beschaffung, Lagerung und der Versand von physischen Produkten kostet Geld – ebenso wie die Verwaltung des Lagerbestands. Mit digitalen Produkten kannst du diese Fixkosten vollständig vermeiden.
- Skalierbar: Digitale Produkte sind unendlich skalierbar. Es gibt kaum einen Unterschied zwischen der Lieferung von 10 Einheiten pro Tag und der Lieferung von 10.000 Einheiten pro Tag. (Wenn du skalierst, musst du jedoch mehr Kundendienstspezialisten einstellen und deine Website aktualisieren, um den zusätzlichen Traffic zu bewältigen).
- Hohe Gewinnspannen: Ohne die Notwendigkeit, physischen Bestand zu kaufen und zu verwalten, sind die Gewinnspannen bei digitalen Produkten beträchtlich hoch.
- Automatisierungspotenzial: Die Bereitstellung digitaler Produkte lässt sich relativ einfach automatisieren, sodass du dich voll auf das Wachstum deines Unternehmens konzentrieren kannst.
- Flexibilität: Du kannst jederzeit neue Produkte erstellen oder die Art und Weise ändern, wie du deine Produkte verkaufst. Du kannst zum Beispiel ein digitales Produkt verschenken, um deine E-Mail-Liste aufzubauen, oder ein monatliches Abonnement für den Zugriff auf mehrere Produkte verkaufen.
- Chancen: E-Learning wuchs schon vor COVID-19 rasant. Aktuell arbeiten und lernen jedoch mehr Menschen denn je von zu Hause aus. Infolgedessen wird erwartet, dass die E-Learning-Branche bis 2026 einen Wert von satten 374 Milliarden US-Dollar haben wird.
Davon abgesehen, gibt es natürlich auch Schattenseiten ...
Digitale Produkte und die Nachteile
- Wettbewerb: Digitale Produkte verkaufen – das ist tatsächlich relativ einfach, weshalb der Wettbewerb entsprechend hart sein kann. Zudem wirst du unabhängig von deinem Produkt wahrscheinlich mit anderen Anbietern konkurrieren, die ähnliche Inhalte kostenlos anbieten.
- Piraterie: Diebe können digitale Produkte leicht stehlen und weiterverkaufen. Daher ist es wichtig, dass du passende Vorsichtsmaßnahmen triffst.
25 digitale Produktideen für den Online-Verkauf
Fragst du dich, welche digitalen Produkte du online verkaufen kannst? Nachfolgend findest du einen kurzen Überblick mit 25 digitalen Ideen zum Geld verdienen mit digitalen Produkten:
- Kurse
- Videos
- E-Books
- Vorlagen (Skripte, Lebensläufe, E-Mails usw.)
- Checklisten
- Tabellen
- Fotos
- Schriftarten
- Symbole
- Logos
- Grafiken
- Infografiken
- Illustrationen
- Digitale Kunst
- Animationen
- Grafikvorlagen
- Overlays
- Presets (für Bild-, Video- und Audiobearbeitung)
- Online-Magazine
- Software
- Online-Tools
- Zugang zu Mitgliedschaftsseiten
- Audio (Musik, Samples, Loops, Podcasts etc.)
- Planer
- Recherchen (Statistiken, Berichte usw.)
Im nächsten Schritt schauen wir uns das Ganze etwas genauer an.
4 Arten digitaler Produkte, die online verkauft werden können
Grob gesagt gibt es vier Haupttypen von digitalen Produkten, die du online verkaufen kannst:
- Digitale Bildungsprodukte
- Digitale Tools und Vorlagen
- Lizenzierte digitale Produkte
- Mitgliedschaften
Schauen wir uns jeden dieser vier Typen inklusive einiger Beispiele aus der Praxis genauer an:
1. Digitale Bildungsprodukte
Die meisten Menschen möchten etwas lernen – sei es Twitter-Marketing, Selbstorganisation oder wie man Tiere zeichnet.
Wenn du also eine Leidenschaft für etwas hast, könntest du diese durch digitale Produkte an andere weitergeben.
A Book Apart verkauft beispielsweise „detaillierte, sorgfältig bearbeitete“ E-Books, die wichtige Themen für Designer, Autoren und Programmierer beleuchten.
In einem anderen Beispiel verkauft die Rockgitarristin Nita Strauss einen Online-Videokurs, der Menschen das Gitarrenspielen beibringt.
2. Digitale Tools und Vorlagen
Es gibt viele verschiedene Arten von digitalen Tools und Vorlagen, die du online verkaufen kannst. Du kannst damit Menschen helfen, Zeit zu sparen oder einfach Dinge zu tun, die sie nicht selbst tun können. Hier einige Beispiele:
- Grafikdesign-Vorlagen für Druckmaterialien, Websites oder Social-Media-Inhalte
- Plugins, Voreinstellungen, Overlays und Filter für Video- und Bildbearbeitungsprogramme
- Skripte und Vorlagen für Lebensläufe und E-Mails
Nehmen wir z. B. RetroSupply Co., das digitale Assets für Designer verkauft.
In einem anderen Beispiel verkauft die digitale Künstlerin Jennifer auf ihrem Blog Life is Messy and Brilliant Kalender und Planer.
3. Lizenzierte digitale Produkte
Viele Entrepreneure verkaufen lizenzierte digitale Produkte, die oft in andere Werke integriert werden. Häufige Beispiele sind:
- Musikloops
- Soundeffekte
- Stockvideos und -fotos
- Vertragsvorlagen
- Software
So verkauft The Loop Loft professionell aufgenommene Musikloops und Samples für Musiker, Produzenten und DJs.
In ähnlicher Weise verkauft EditStock professionelles Videomaterial, mit dem angehende Editoren ihre Fähigkeiten verbessern und eine Demo-Reel erstellen können, um sich für Projekte zu bewerben.
4. Mitgliedschaften
Viele Entrepreneure verkaufen fortlaufende Mitgliedschaften, die Zugang zu einer Reihe von digitalen Produkten und Dienstleistungen im Internet bieten, so z. B. exklusive Online-Gruppen, Coaching und Kurse.
Zum Beispiel bietet Gauge Girl Training drei verschiedene Mitgliedschaftsoptionen für Fitness- und Ernährungsberatung, Ressourcen und Coaching.
Digitale Produkte erstellen und verkaufen: So geht‘s
Okay, jetzt kennst du also die verschiedenen Arten digitaler Produkte, die du online verkaufen kannst. Aber wie kannst du starten? Nachfolgend findest du einen achtstufigen Prozess, mit dessen Hilfe du digitale Produkte erstellen und verkaufen kannst.
1. Brainstorming und Ideenrecherche
Schnappe dir einen Stift und Papier und schreibe jede digitale Produktidee auf, die dir einfällt.
Denke dabei nicht zu viel über deine Ideen nach und sei nicht zu kritisch. Du kannst eine „schlechte“ Idee immer noch zu einer guten entwickeln. Und denke daran: Du musst kein Experte sein, um ein digitales Produkt zu erstellen. Du musst lediglich in irgendeiner Weise einen Mehrwert bieten.
Wenn du digitale Produkte verkaufen möchtest, findest du nachfolgend einige Fragen, die dir bei der Ideenfindung helfen können:
- Welche Kenntnisse, Fähigkeiten oder Erfahrungen hast du, die du anderen beibringen könntest?
- Was sind deine Interessen oder Leidenschaften? Worüber könntest du den ganzen Tag reden?
- Wenn du bereits ein Business hast, könntest du vielleicht digitale Produkte erstellen, die deine physischen Produkte unterstützen? Wenn du zum Beispiel Skateboards verkaufst, könntest du einen Online-Kurs kreieren, der den Leuten beibringt, wie sie ihr Skateboarding verbessern können.
- Was sind deine Werte? Kannst du anderen beibringen, wie sie diese Werte praktisch umsetzen können? Wenn du zum Beispiel sehr umweltbewusst bist, könntest du dann anderen beibringen, wie man nachhaltiger lebt?
Wenn du dein Brainstorming abgeschlossen hast, solltest du etwas recherchieren.
Beginne mit deinen aktuellen Ideen und schau dir an, was andere Leute online verkaufen. Suche auf Google- und Social-Media-Plattformen. Informiere dich in Facebook-Gruppen, Reddit-Subreddits und Branchenforen.
Untersuche jede Idee gründlich, um zu sehen, ob es Variationen oder zusätzliche Ideen gibt, die du zu deiner Liste hinzufügen kannst.
2. Identifizierung eines zu lösenden Problems
Sobald du eine Liste mit Ideen hast, ist es an der Zeit, einen Gang höher zu schalten und sie zu bewerten. Denke während dieses Prozesses sorgfältig über das Problem nach, das jede deiner Ideen löst.
Wenn du zum Beispiel planst, Menschen das Fitnesstraining daheim ohne Geräte beizubringen, würdest du ihnen folgendermaßen helfen:
- Verbesserung ihrer Gesundheit
- Steigerung ihres Vertrauens
- Ersparnis von Zeit und Geld für ein Fitnessstudio oder einen Personaltrainer
- Etc.
Je bedeutsamer und drängender das Problem ist, das dein digitales Produkt löst, desto leichter wird es zu vermarkten und zu verkaufen sein.
Wenn du also die Probleme identifiziert hast, die jede deiner Ideen löst, kannst du sie ihrer Dringlichkeit nach ordnen. Abschließend wählst du eine Idee, die eines der dringlichsten Probleme auf deiner Liste löst.
3. Definieren einer Nische und deines Zielmarkts
Entrepreneure haben ein Sprichwort: „Der Reichtum liegt in den Nischen.“
Hier ist, warum: Wenn du deine Ziele auf einen definierten Zielmarkt ausrichtest, kannst du Folgendes erreichen:
- Anpassen deiner digitalen Produkte an die spezifischen Bedürfnisse deiner Nische und, um sie attraktiver und wertvoller zu machen.
- Abstimmung deiner Marketingkommunikation auf die besonderen Bedürfnisse, Wünsche und sogar die Sprache deiner Zielgruppe, damit deine Botschaften besser ankommen.
- Etablierung als Experte in einer sehr spezifischen Nische, um sich Autorität zu verschaffen und die Konkurrenz zu übertreffen.
Du siehst, es spricht viel dafür, sich auf eine kleine Nische zu fokussieren.
So könntest du, anstatt dich generell auf Fitness zu konzentrieren, Menschen mit einer Verletzung beibringen, wie sie sicher trainieren können. Alternativ könntest du Müttern zeigen, wie sie fit werden und ihre Energie mit Workouts zu Hause steigern, die sie mit ihren Kindern machen können.
Versuche also, dein Angebot wirklich spezifisch zu gestalten.
4. Validieren deiner Idee
Natürlich möchtest du es vermeiden, dein ganzes Herzblut in die Erstellung digitaler Produkte stecken, die sich nicht verkaufen. Bevor du also dein erstes digitales Produkt erstellst, solltest du deine Idee validieren.
Beginne mit einigen grundlegenden Recherchen:
- Verwende den Keyword-Planer von Google, um zu sehen, wie viele Leute nach Begriffen suchen, die mit deiner Idee zusammenhängen.
- Checke Google Trends, um sicherzustellen, dass die Nachfrage nach deiner Idee wächst oder zumindest konstant ist.
- Wende dich über die sozialen Medien an deinen Zielmarkt und bitte um Feedback zu deiner Idee. Du könntest sogar eine Umfrage oder einen Fragebogen erstellen.
Erstelle dann ein minimal funktionsfähiges Produkt (auch MVP, Minimal Viable Product, genannt), um deine Idee in der realen Welt zu testen.
Anstatt beispielsweise einen 8-wöchigen Videokurs darüber zu erstellen, wie man fit wird, beginnst du damit, Online-Fitness-Coaching anzubieten. Auf diese Weise kannst du deinen Product-Market-Fit testen, ohne zu viel Zeit zu investieren.
5. Erstellung deines digitalen Produkt für den Online-Verkauf
Sobald du eine erfolgreiche Idee validiert hast, ist es an der Zeit, dein digitales Produkt zu erstellen. Falls du es noch nicht getan hast, musst du ein Format auswählen.
Wenn möglich, solltest du anfangs ein einfaches Format auswählen. Letztendlich kannst du deine digitalen Produkte immer verbessern, wenn du mehr über die Bedürfnisse und Wünsche deiner Kunden erfährst.
Um mit unserem obigen Beispiel fortzufahren: Wenn du planst, einen Videokurs mit herunterladbaren Ressourcen zu erstellen, solltest du vielleicht weiterhin Coaching-Anrufe anbieten und zuerst mit der Erstellung der herunterladbaren Ressourcen beginnen.
6. Aufsetzen eines Onlineshops
Du fragst dich, wo du digitale Produkte verkaufen kannst? Wir wollen an dieser Stelle nicht lange um den heißen Brei herum reden: Shopify ist die beste Plattform, um einen Shop für digitale Produkte einzurichten. Zudem kostet es nur 29 US-Dollar pro Monat.
Der Website-Builder speziell für den E-Commerce kommt mit mehr als 100 Themes, mit denen du deinen Shop individuell anpassen kannst. Außerdem bietet der Shopify App Store unzählige Apps, mit denen du die Funktionalität deiner Website an deine speziellen Bedürfnisse anpassen kannst. Wenn du digitale Produkte verkaufen möchtest, findest du nachfolgend 10 Apps, die dich tatkräftig unterstützen können:
- Digital Downloads
- SendOwl
- FetchApp
- Courses
- Thinkific
- Single Music
- Bold Memberships
- BookThatApp
- Recurring Order & Subscription
- Photolock
All dies macht Shopify zur idealen Plattform für den Verkauf digitaler Produkte. Praktisch ist auch, dass es eine kostenlose 14-tägige Testversion gibt, sodass dich vorab gründlich von allen Funktionalitäten überzeugen kannst.
7. Generierung von Traffic
Sobald du alles eingerichtet hast, ist es an der Zeit, Umsatz zu generieren. Hier sind sieben Arten von Internet-Marketing, mit denen du deine ersten Verkäufe erzielen kannst:
- Bezahlte Werbung: Schalte Anzeigenwerbung auf Plattformen wie Google Ads und Facebook Ads.
- Social-Media-Marketing: Teile Inhalte und sprich deine Zielgruppe auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und YouTube an.
- Influencer Marketing: Arbeite mit Influencern zusammen, um deine Angebote bei deren Publikum zu bewerben.
- Content Marketing: Erstelle und teile ansprechende Inhalte, um Menschen anzuziehen und in Kunden zu verwandeln.
- Suchmaschinenoptimierung (SEO): Optimiere deine Website und deine Inhalte, um in den Suchmaschinenergebnisseiten (SERPs) höher zu ranken und qualifizierten Web-Traffic zu generieren.
- E-Mail-Marketing: Erfasse die Kontaktinformationen potenzieller Kunden und verwandle sie in zahlende Kunden.
- Affiliate Marketing: Schaffe Anreize für externe Marketer, deine Angebote gegen eine Gebühr oder Provision zu bewerben.
Digitale Produkte verkaufen: wenn nicht jetzt wann dann?
Der Verkauf digitaler Produkte ist in hohem Maße skalierbar, da du damit die Beschaffung, Lagerung und den Versand physischer Produkte umgehen kannst.
Außerdem gibt es viele Arten von digitalen Produkten, die du online verkaufen kannst, von E-Books und Videokursen bis hin zu Stock-Fotos und Grafikdesign-Vorlagen.
Wenn du wissen möchtest, wie du digitale Güter erstellst, um sie online zu verkaufen, solltest du dich an den nachfolgenden Schritten orientieren.
- Brainstorming und Forschung digitaler Produktideen
- Identifizierung eines zu lösenden Problems
- Definieren einer Nische und deines Zielmarkts
Sobald du eine gute Idee hast, kannst du deine digitalen Produkte wie folgt verkaufen:
- Validierung deiner Idee, um sicherzustellen, dass sie wirklich erfolgsversprechend ist
- Erstellen deines digitalen Produkts
- Erstelle eines Onlineshops
- Traffic-Generierung mit digitalem Marketing
Welche Art von digitalem Produkt möchtest du verkaufen?